Trotz der schwierigen Lage am Fahrzeugmarkt in den letzten zwei Jahren wurden über die Plattform buchbinder-sale.de, dem Nachfolger von buchbinder-auktion.de, auch in dieser Zeit relativ kontinuierlich Fahrzeuge angeboten. Zuletzt konnte sogar wieder ein 14-Tage-Rhythmus bei den Auktionen aufgenommen und eine Zwei-Tage-Auktion mit 240 Pkw und Nutzfahrzeugen durchgeführt werden. Möglich ist dies, da seit November vorletzten Jahres tausende Fahrzeuge für die Mietfahrzeugflotte von Europcar und Buchbinder beschafft wurden. Diese kommen nun sukzessive wieder in die Vermarktung.
Auch wenn die Website komplett umgebaut wurde, ist das Team für Remarketing und Einkauf, das dahintersteht, das gleiche geblieben. An der Spitze steht nach wie vor Markus Utke als Head of Remarketing and Risk Purchase bei Buchbinder Sale. Er blickt insgesamt zufrieden auf die vergangenen Monate zurück: "Unter den langen Auslieferzeiten bei Neuwagen hatten natürlich auch wir zu leiden. Doch wir haben es geschafft, aus der Mietwagenflotte von Europcar und Buchbinder regelmäßig ausreichend Rückläufer für ein kontinuierliches Angebot zusammenzustellen. Das war nicht einfach, aber für uns als Zeichen an die Händler sehr wichtig. Und tatsächlich sind wir auch ein wenig stolz darauf, dass wir uns damit über die vergangenen Monate als zuverlässiger Partner der Händler erweisen konnten."
Der Zuspruch von Händlerseite war dann auch groß, viele Fahrzeuge waren über den persönlichen Direktverkauf schon wieder weg, bevor sie in den Online-Verkauf gingen. Jetzt, wo Buchbinder Sale sein Angebot wieder ausbaut, kommt die Kontinuität dem Remarketing-Geschäft zugute.
"Unsere Kunden, die uns über die letzten Jahre treu geblieben sind, merken natürlich als Erste, dass es allmählich wieder bergauf geht bei unserem Sortiment. Alle zwei Wochen auktionieren wir zurzeit bei unseren E-Auctions aktuell im Schnitt 200 Fahrzeuge, etwa zur Hälfte Pkw, zur Hälfte Nutzfahrzeuge. Im Wechsel gibt es, ebenfalls alle 14 Tage, unsere Online-Auktionen mit jeweils rund 50 Unfallfahrzeugen."
Das wachsende Angebot fällt mit der Zeit aber natürlich auch anderen Händlern auf. "Unsere Verkaufsquote bei unseren Online-Auktionen liegt zurzeit bei rund 70 Prozent, und tatsächlich sind wir damit sehr zufrieden. Nachdem uns Händler zeitweise quasi jedes Fahrzeug aus den Händen gerissen haben, wirkt diese Zufriedenheit zwar ein wenig merkwürdig, aber tatsächlich gab es am Gebrauchtwagenmarkt zuletzt eine Trendumkehr. Das heißt, ausgerechnet jetzt, wo Hersteller wieder mehr Fahrzeuge liefern, herrscht durch die Inflation eine gewisse Unsicherheit bei den Verbrauchern. Und die macht sich auch und gerade in der Nachfrage nach Pkw bemerkbar. Die Nachfrage nach unseren Nutzfahrzeugen ist allerdings nach wie vor sehr hoch."
Bemerkbar macht sich die Zurückhaltung der Verbraucher auch beim Verhalten der Bieter. "Bei Pkw beobachten wir schon, dass Händler wieder verstärkt selektiv bieten. Sie konzentrieren sich auf die Pkw, die zum Markt passen. Kleinwagen wie der Polo sind zum Beispiel sehr beliebt und generell Fahrzeuge bis etwa 30.000 Euro."
Mittel- bis langfristig sieht Markus Utke das Interesse an Pkw wieder wachsen: "Irgendwann werden sich die Menschen an die hohen Preise gewöhnt haben und neue Fahrzeuge brauchen, spätestens dann wird der Markt wieder in Bewegung kommen. Gerade auch für gebrauchte Verbrennerfahrzeuge erwarten wir eine verstärkte Nachfrage. Denn auf der einen Seite werden in den nächsten Jahren immer weniger neue Benzin- und Dieselautos produziert werden, auf der anderen Seite wird es aber auch noch Jahre dauern, bis die Reichweiten- und Ladesäulenproblematik bei E-Fahrzeugen überzeugend gelöst ist. Insofern werden sich viele Verbraucher auf dem Second-Hand-Markt umschauen."
Buchbinder Sale sei dann in jedem Fall jetzt schon gut aufgestellt, so Markus Utke abschließend. "Unter den tausenden Fahrzeugen, die wir zuletzt beschafft haben, besitzen die meisten einen Verbrennungsmotor. Und auch in absehbarer Zeit wird diese Antriebsart aufgrund der hohen Nachfrage bei unseren Mietwagenkunden stark in der Flotte vertreten sein und somit früher oder später in unseren Verkauf kommen. Mittelfristig allerdings wird der Anteil an E- und Hybridfahrzeugen erheblich zunehmen."