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E-Autos und freie Werkstätten

Fragen an Kurtulus Kurt, Inhaber der freien Werkstatt ISKU in Hamburg-Bahrenfeld

Wie wird sich die steigende Zahl von E-Autos auf Ihren Werkstattbetrieb auswirken?

Für uns als Werkstatt wird es mit der Zeit immer weniger zu tun geben. E-Autos brauchen weniger Wartung und Reparaturen, da weniger verschleißanfällige Teile verbaut sind als beim Verbrenner. Sie haben kein Getriebe und keine Gangschaltung. Es gibt keinen Tank, keine Einspritzpumpe, keine Kupplung, keinen Zahnriemen und keine Abgasanlage. Batterien von E-Autos müssen auch erst frühestens nach rund fünf Jahren ausgetauscht werden. Viele Hersteller geben Garantien von acht Jahren und 160.000 Kilometern.

Ab wann rechnen Sie mit ersten deutlich spürbaren Folgen?

Je mehr E-Autos es gibt, je mehr wird es sich auswirken. Das ist ein kontinuierlicher Prozess. Der Druck hin zu E-Autos wird hoch bleiben. Es wird weiter Förderungen geben. Es wird mehr Ladestationen und E-Auto-Parkplätze geben.

All das wird sich auf Werkstätten wie meine auswirken, die bisher primär von der Reparatur und Wartung von Verbrennern gelebt haben. Sollte der Druck auf Verbrenner noch weiter gehen, also zum Beispiel durch (begrenzte) Fahrverbote, wird das die Umsätze der Werkstätten noch weiter einschränken.

Es kann aber auch sein, dass nicht wenige Menschen noch ein paar Jahre länger als bisher an ihren bestehenden Verbrennerfahrzeugen festhalten und Neukäufe verschieben, was für uns natürlich gut wäre. Aber wenn es zum Beispiel weitere technologische Durchbrüche bei den Akkus und beim Laden gibt oder die Preise für E-Autos fallen, kann es schneller gehen. Und das wird sich dann auf Werkstätten wie meine, die bisher primär von der Reparatur und Wartung von Verbrennern gelebt haben, enorm auswirken.

Sehen Sie auch positive Effekte bzw. Chancen, die sich Ihnen durch den Abschied vom Verbrenner-Motor bieten?

Für meine Werkstatt nicht. E-Autos brauchen einfach weniger Wartung. Was ich aber auf jeden Fall anbiete, ist die Unfallinstandhaltung. Das gilt für Verbrenner wie E-Autos. Ebenfalls kann bei mir die Hauptuntersuchung durch die DEKRA abgenommen werden. Wenn die Untersuchung Mängel zeigt, kann ich sie rasch beseitigen, ohne dass das Auto ein zweites Mal in die Werkstatt kommen muss.

Wie wollen Sie Ihren Betrieb vor dem Hintergrund dieser Entwicklung am Leben erhalten?

Die Werkstatt wird es weiterhin geben, aber sie wird im Laufe der Zeit kleiner werden. Ich werde dann stärker als bisher auf den Handel mit gebrauchten Kfz setzen.

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