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Gewerbliche E-Ladeinfrastruktur – lohnt sich die Investition?

Viele Unternehmen fragen sich zurzeit, ob sie in eine eigene E-Ladeinfrastruktur investieren sollen und wenn ja, in welchem Umfang. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: Eine eigene Infrastruktur mit Ladesäulen und Wallboxen trägt dazu bei, als Unternehmen ein Vorreiter mit klimafreundlichem Engagement zu werden.

Auch bei der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann mit einem nachhaltigen Auftritt gepunktet werde. Besonders für diejenigen, die größere Distanzen zum Arbeitsplatz überbrücken müssen, kann die Lademöglichkeit des E-Wagens im Unternehmen ein entscheidendes Argument sein, dort zu arbeiten. Auch Kunden sind erfreut, wenn sie während des Besuchs den Wagen aufladen können.

Weitere Vorteile bieten sich auf steuerlicher Ebene. So ist das Laden von privaten und dienstlichen E-Autos und Plug-in-Hybriden steuerfrei – anders als zum Beispiel beim Tankgutschein für Pendler, wenn dieser 50 EUR übersteigt.

Besonders für Firmen mit elektrischer Dienstwagenflotte ist die passende Ladeinfrastruktur ein Muss. Die Flottenfahrzeuge können so sicher und effizient auf dem Firmenparkplatz geladen werden.

Umsetzung der E-Ladeinfrastruktur

Die Umsetzung der Elektromobilität durch ein Unternehmen besteht in der Regel aus der Kombination einer E-Dienstwagenflotte mit passender Ladeinfrastruktur auf dem Firmengelände. Ebenfalls ist es möglich für die Privatwagen des eigenen Teams sowie für Kunden Ladeangebote zur Verfügung zu stellen. Aber was ist besser: Ladesäulen oder Wallboxen?

Besonders für eine hohe Anzahl an Fahrzeugen empfehlen sich Ladesäulen. Gerade Schnellladesäulen laden bis zu 10-mal schneller als eine Wallbox und können mehr Autos in kürzerer Zeit mit Strom versorgen. Außerdem kann neben Wechselstrom auch Gleichstrom geladen werden. Ein großer Vorteil, da Elektroautos nur mit Gleichstrom fahren können und so keine weitere Umwandlung der Stromart nötig ist. Zusätzlich lädt Gleichstrom typischerweise mit 50 kW und damit schneller als die maximalen 44 kW des Wechselstroms. Die Ladesäulen werden freistehend im Boden verankert und können mit einer autonomen Stromversorgung gekoppelt werden. Auch das Koppeln über den Elektro-Hausanschluss ist mit dieser Technik weiterhin möglich. Die Ladesäule bietet sich besonders für die Installation im Außenbereich an, da sie gut vor Wettereinflüssen geschützt ist.

Die zweite Option ist eine Wallbox. Diese Art des Ladens wird besonders in privaten Haushalten genutzt und ist vergleichsweise einfach und billig einzurichten. Jedoch lädt sie weniger schnell: mit maximalen 22 kW und mit Wechselstrom. Deshalb ist hierbei auch eine Umwandlung in Gleichstrom nötig, damit das E-Auto geladen werden kann. Typischerweise ist eine Wallbox, wie der Name sagt, eine Wandladestation. Mit einer Standhalterung kann sie allerdings auch freistehend montiert werden. Generell eignet sich die Wallbox in Unternehmen, in denen eher wenige Fahrzeuge geladen werden müssen. Auch ist sie für die Nutzung in Innenbereichen wie Garagen vorgesehen.

Der Prozess des Ladens ist vergleichbar mit einem herkömmlichen Tankvorgang: Stecker einstecken und laden. Ladesäulen in Unternehmen sollten allerdings mit der Einrichtung einer Ladefreigabe gegen die Benutzung durch Unberechtigte gesichert werden. Das Freischalten des Ladevorgangs kann dann über mehrere Wege erfolgen, wie zum Beispiel per RFID-Chip (Radio Frequency Identification). Ein RFID-Chip wird bei dem Anbieter registriert und kann danach zum Freischalten und Dokumentieren des Ladevorgangs genutzt werden. Zur Identifizierung werden dabei die auf dem Chip gespeicherten Informationen mittels elektromagnetischer Wellen an das System übermittelt. Bei vielen Ladestationen ist es ebenfalls möglich, mit der App des Anbieters oder dem Scannen eines QR-Codes das Laden zu starten.

Intelligente Technologien

Je nach Anbieter und System werden verschiedene Software-Pakete mit der Ladeinfrastruktur angeboten. Bei einer großen Anzahl zu ladender Autos ist es wichtig, ein Lastmanagement zu installieren. Das Programm regelt durch intelligente Verteilung des Stroms die Belastung des Netzanschlusses und verhindert so erhöhte Leistungsentgelte oder Blackouts.

Des Weiteren gibt es verschiedene Abrechnungsmöglichkeiten. Je nach Backend-System kann das Laden zum Beispiel über Prepaid- oder Post Paid-Tarife bezahlt werden. Bei der Prepaid-Option lädt der Nutzer einen Geldbetrag auf sein Kundenkonto und kann mit diesem den Ladevorgang bezahlen. Bei den Post Paid-Tarifen werden die Ladekosten über den Monat zusammengerechnet und am Ende des Monats in eine Rechnung umgewandelt.

Kosten und Förderung

Je weiter die Entwicklung der Ladestationen voranschreitet, desto stärker sinken die Preise. Aktuell ist eine smarte Wallbox bereits für wenige hundert Euro zu haben Der Preis von Ladestationen für Elektroautos liegt zwischen circa 2.000 und 5.000 Euro. Einige Anbieter bieten auch das Mieten einer Ladeinfrastruktur an.

Die bundesstaatliche Förderung ist inzwischen ausgelaufen. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hatte insgesamt 300 Millionen Euro für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) für den Ausbau von Ladeinfrastruktur vor Ort zur Verfügung gestellt.

Weiter bestehende Förderprogramme, die Unternehmen beim Aufbau von Wallboxen und Ladesäulen finanziell unterstützen, finden sich in einzelnen Bundesländern oder Städten. Dazu zählt das „Programm Elektro-Mobilität“ aus NRW sowie Programme in Baden-Württemberg, Berlin oder München. Zusätzlich bieten viele Stromversorger und Stadtwerke finanzielle Anreize für die Installation einer Ladeinfrastruktur und verringern dadurch die Kosten für die Unternehmen.

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